Coaching per Email?
Gerade ist es eher ruhig bei EMRICH Consulting. Zeit, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten und den Blick nach vorne zu richten. Eine Frage, die mich grade beschäftigt, ist Email-Coaching. In der neuen Ausgabe (Heft, 137 vom August 2009) von managerSeminare ist hier ein spannender Beitrag drüber zu lesen. Mich würde jetzt mal interessieren, wer schon Erfahrungen mit Coaching by Email gesammelt hat oder wie prinzipiell Ihre Einstellung zu dieser Sache ist…
Hallo Herr Dr. Emrich, ich denke das E-Mail-Coaching in unserer hektischen Zeit sehr wohl eine Alternative für vielbeschäftigte Menschen ist. Ich bin schon per Mail gecoacht worden, aber nur als Ergänzung zu einem direktem Coaching. Für mich wäre der mindestens einmalige direkte Kontakt zu meinem Gegenüber wichtig.
Herzliche Grüße – Carmen Goglin
Ich glaube überhaupt nicht an Email-Coaching! Das Entscheidende geht da für mich verloren!!! K. Riemann
Hallo Herr Emrich,
ich habe mich in intensiven Arbeitsphasen schon per Mail coachen lassen und die dabei herrschende räumliche und zeitliche Unabhängigkeit genossen. Allerdings kannte ich meinen Coach schon lange.
Als Coach habe ich auch selbst schon erfolgreich per Mail gecoacht, wobei mich auch hier meine Klienten bereits kannten. Sieht man Sprache als Instrument des Denkens, dann ist Mailcoaching ein Präzisionswerkzeug erster Güte. Bei keiner anderen Coachingart kommt die Architektur der Fragen, des rückkoppelnden Zuhörens und Spiegelns, der Interventionen, der Meta-Kommunikation…so klar heraus. Das kann bei Fragestellungen aus dem
mentalen Bereich und eher kognitiven, persönlichen Prozessen eine Wachstumschance für beide sein: Für den Klienten und für den Coach. Die so gemeinsam erarbeiteten Lösungen lassen sich zudem für beide leicht archivieren, auf den Transfer hin überprüfen und für weitere Anwendungsfelder leveragen.
Herzliche Grüße
Ihre Tübinger Coach- und Bloggerkollegin aus der Neue Str. 15
Angelika Heinrich
Ich sehe in E-Mail-Coaching eher eine Erweiterung als einen Ersatz für „normales“ Coaching. Die Vorteile der E-Mail (kostengünstig, schnell, direkt) lassen sich gut für z.B. ein kurzes Nachhaken nach einer Sitzung, eine (Termin-)Erinnerung, eine zusätzliche Hausaufgabe, ein kurzes Feedback usw einsetzen. Da aber der direkte Kontakt zwischen den Parteien fehlt, wird eine E-Mail niemals ein persönliches Gespräch ersetzen können.
Ich würde E-Mail-Coaching auf jeden Fall als ergänzende Maßnahme einsetzen, warum auch nicht?
Ich selbst setze in meinen Coachings eMail-Coaching bisher nur unterstützend zum face-to-face-Coaching ein. Hier leistet es gute Dienste besonders bei langen Intervallen zwischen zwei Coaching-Sitzungen und besonders dann, wenn Coachee und Coach zeitlich unabhängig arbeiten wollen.
Reines eMail-Coaching kann ich mir durchaus vorstellen, ich denke aber es eignet sich dann eher für Coachees, die sowieso eine Affinität dazu haben und viel mit eMails arbeiten. Vorteil ist, dass ich i.d.R. eine objektive und urteilsfreie Kommunikation mit geübten Coachees führen kann, ebenso kann sich dies als Nachteil entpuppen, da bei ungeübten Clieneten auch gern etwas falsch verstanden werden kann.
Hallo Martin,
nach unserem 5 Modul habe ich nun einiges an Hintergrundwissen zum Thema E-Mail Coaching und die besten Anwendungsbereiche gelernt. Ich werde dennoch das E-Mail Coaching ausschließlich begleitend zum face-to-face oder Telefoncoaching anwenden. Mir ist es einfach zu wichtig a.) den richtigen Ton zu treffen und b.) meinen Klienten bestmöglich zu verstehen. Deshalb werde ich das von mir sehr viel eingesetzte Kommunikationsmittel „E-Mail“, nur zur Erinnerung, Aufgabenübermittlung und evtl. für Rückfragen einsetzen.
Bei der ganzen Diskussion zum E-Mail Coaching sollten wir immer im Auge behalten das wir von Mensch-zu-Mensch arbeiten, jedes Kommunikatons“vehicle“ schmälert leider die Bandbreite der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Hallo Martin,
e-mail cosching sehe ich eher als ergänzendes Instrument. Denn Kommunikation findet ganzheitlich statt. So erfassen wir die Regungen unseres Gegenüber mit allen unseren Sinnen wie sehen hören fühlen. Dabei spielen Körperhaltung, Mimik, Gestik, Stimmlage eine große Rolle um auf den jeweiligen Cochee und seine Situation einzugehen. Beim Telefoncoaching fehlt das Sehen – jedoch kann ich noch die Stimmlage und Stimmung erfassen, während beim e-mailcoaching nur noch der schriftliche Text vorliegt und bekanntlich wird der Geschriebene Text am meisten missverstanden, da er zu viel Fehlinterpretation (beiderseits) zulässt. Daher schätze ich es sehr, wenn mir mein jeweiliger Coachee bei meinem Coaching gegenüber steht. Beide anderen Möglichkeiten sind nur zusätzlich.
Bei meinen „Systemischen Baufi Coachings“ (Baufi steht für Baufinanzierung) wende ich zwischen dem Erstcoaching und dem Abschluss-Coaching (beide face-to-face) vorwiegend E-Mail- und Telefoncoaching an. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, zwischendurch ein face-to-face-Coaching durchzuführen.
Hallo zusammen, wie schon geschrieben, kann ich mir ein Coaching per Mail als Ergänzung ganz gut vorstellen. Nachdem ich sehr viel beim Kunden unterwegs bin, erledige ich inzwischen sehr viele Dinge per Mail. Für ein Coaching per Mail wäre es aus meiner Sicht wichtig, dass der Coachee die Fähigkeit hat sich selbst auch einmal zu reflektieren. Herzliche Grüße Carmen Goglin
Ich habe zwar noch nicht per E-Mail gecoacht, kann es mir aber sehr gut vorstellen. Voraussetzung wäre aber, glaube ich, ein laufendes Coaching-Verhältnis mit dem Klienten, das bereits durch physische Meetings angestoßen wurde. Gerade weil so viele coaching-relevante Elemente nicht in Mails transportiert werden können, glaube ich nicht, dass Email ein physisches Meeting komplett ersetzen könnte.
Auf der anderen Seite: schriftliche Kommunikation über das Thema des Coachings – in all seiner Formalität – könnte vielleicht neue Erkenntnisse zustande bringen, die nicht in dem mündlichen Austausch auftreten. Who knows?
Ich kann mir vorstellen, dass Email- Coaching bei „kleinen“ Problemstellungen eine Option ist, aber befürworte selbst in diesen Fällen auch noch eher das Telefon-Coaching, da man durch das Telefon meiner Meinung nach eine bessere Beziehungsebene mit dem Klienten aufbauen kann.
Ich denke Grundlage für ein E-mail Coaching sollte ein vorausgegangener persönlicher Kontakt sein.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man mit einem Freund oder gutem Bekannten ohne Probleme auch schwierige Themen allein per Mail gut besprechen kann.
Bei einer völlig unbekannten Person scheint mir dies schwierig, da Schreibstil, Ausdrucksweisen, Ironie, Verständnis etc. erst interpretiert werden müssen.
E-Mail-Coaching, hatte ich mit Erfolg ergänzend angewandt. War selbst überrascht wie so eine gut formulierte Nachmail einen Schub bewirken kann.
Und auch mal Privat verwendet, um jemanden zum Laufen zu bewegen, sein Ziel anzugehen. Da war einfach ein Hemmschuh da, der mit einer gezielten Mail zum Sportschuh wurde.
Ich kann die Personen schon und insofern hatte ich auch die richtigen Worte dafür gefunden. Der Nachteil im e-Mail Coaching, man hat keinerlei Ressonanz-Feedback als Coach, als wie Gesichtsausdruck …..
Hallo Martin,
nach anfänglich negativer Einschätzung, denke ich muss man das e-mail Coaching differenziert sehen. Ich halte viel von der persönlichen Dienstleistung Coaching. Das ist auch mit ‚Kennenlernen‘ und Vertrauen verbunden. Ich könnte mir vorstellen, dass auf einer er- und gelebten Vertrauensbasis auch e-mail Coaching Erfolg haben kann.
Gruß
Robert